Sichtlich enttäuscht zeigt sich die CDU-Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt nach der Vorstellung der Antragsunterlagen für die Südlink-Trasse. Demnach bevorzugt der Übertragungsnetzbetreiber Tennet einen Verlauf der Stromleitung durch den Werra-Meißner-Kreis. „Erfreulich ist, dass Osthessen mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg und dem Raum Fulda in der aktuell bevorzugten Variante nicht betroffen sind. Der Werra-Meißner-Kreis jedoch soll nun die Lasten der Energiewende tragen – das werden wir nicht einfach hinnehmen“, präsentierte sich Arnoldt kämpferisch.

Der Vorschlag von Tennet sieht vor, dass die Trasse bei Neu-Eichenberg die Grenze von Niedersachsen überschreitet und anschließend über Bad-Sooden Allendorf, die Gemeinden Meißner und Ringgau weitergeführt wird, bis sie schließlich bei Wommen auf die Landesgrenze nach Thüringen trifft. Während des 59 Kilometer langen Abschnitt durch das nördliche Hessen wird unter anderem das FFH-Gebiet im Werra- und Wehretal durchquert. „Vor Ort und von Seiten des Landes werden die Bemühungen um den Naturschutz immer weiter verstärkt, die gesetzlichen Anforderungen immer höher geschraubt. Jeder potentielle Eingriff muss daher genau geprüft werden und mit Eingriffen auf alternativen Routen genauestens verglichen werden.“

Besonders wichtig sind für die Landtagsabgeordnete allerdings die Menschen, die neben der Stromleitung leben. Hier gilt es nach Arnoldt, die Gesundheitsrisiken eingehend zu untersuchen und bei den Planungen einen größtmöglichen Abstand zur Wohnbebauung herzustellen. Mit den nun vorliegenden Antragsunterlagen ergibt sich eine neue Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung, bevor die Bundesnetzagentur den Trassenkorridor verbindlich festlegt. Arnoldt wirbt dafür, diese Chance zu nutzen: „Bereits vor der Bekanntgabe durch Tennet stand ich im Austausch mit betroffenen Bürgerinnen, Bürgern und Kommunen. Gemeinsam gilt es nun, sich zu beteiligen, um die Betroffenheit für unsere Heimat und die Auswirkungen zu minimieren.“

Arnoldt kündigte als Mitglied des Kreistags des Werra-Meißner-Kreises zugleich eine Resolution an: „Unser Job als Politiker ist es, sich für die Interessen unserer Region und besonders für die Menschen in unserer Region einzusetzen. Südlink ist nicht in unserem Interesse, ich sehe keine Vorteile für uns. Alle anderen Parteien lade ich herzlich ein, sich uns im Kreistag anzuschließen. Bei diesem Thema geht es schließlich um die Belastungen für unsere Heimat, unsere Natur und die Bürgerinnen und Bürger – und nicht um Parteipolitik.“

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