„In diesen vorweihnachtlichen Tagen denkt man sicher an viele Dinge, aber wahrscheinlich weniger an Kommunalfinanzen. Trotzdem wird der 17. Dezember 2018 in die Geschichte des Landes Hessen und vieler Kommunen, auch im Werra-Meißner-Kreis, eingehen. Mit diesem Tag sind Hessens Kommunen ihre Kassenkredite von rund 4,9 Milliarden Euro los. Diese sind nun endgültig auf die HESSENKASSE übergegangen. Im Werra-Meißner-Kreis konnten dabei Bad Sooden-Allendorf, Berkatal, Großalmerode, Herleshausen, Hessisch Lichtenau, Meinhard, Ringgau, Waldkappel, Wanfried, Witzenhausen insgesamt über 68 Millionen Euro an Kassenkrediten ablösen. Der Werra-Meißner-Kreis selbst wird mit 47,6 Millionen Euro entlastet.
Umgangssprachlich kann man Kassenkredite auch als „Dispo“ der Kommunen bezeichnen. Diesen Krediten stehen keine investiven Werte gegenüber, sondern sie dienen der Deckung eines kurzfristigen Bedarfs an liquiden Mitteln. Leider haben sich diese Kassenkredite in den vergangenen Jahren zu einer dauerhaften Belastung der Haushalte entwickelt.
Das Land Hessen hat darauf reagiert und das bundesweit einmalige Entschuldungsprogramm „HESSENKASSE“ aufgelegt. Auch wenn die Kommunen neben dem Beitrag des Landes Hessen einen Eigenanteil leisten müssen, sind mit der Entschuldung viele Vorteile verbunden. Einmal natürlich der Ablösungsbetrag, also die Summe der übernommenen Kassenkredite. Weiterhin fällt das Zinsrisiko für diese Kredite weg. Im Klartext also eine deutliche Entlastung und eine Risikominimierung.
Selbstverständlich schaffen wir mit der HESSENKASSE nicht die Kassenkredite generell ab. Es kann leider immer einmal die Situation geben, in der das Konto überzogen werden muss. Allerdings haben wir die Regeln so geändert, dass der Ausgleich in Zukunft bis Ende eines Jahres, also zum 31.12., erfolgen muss.
Wir haben gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern in unserer Heimat und natürlich in ganz Hessen die Verpflichtung zu verantwortungsvollem Handeln. Mit unserer Politik arbeiten wir an einem klaren Kurs für eine sichere Zukunft, ohne dass unsere Kinder und Enkelkinder später dafür zur Kasse gebeten werden. Solide öffentliche Haushalte sind Grundvoraussetzung für eine generationengerechte Finanzpolitik. Wir wollen auch in den nächsten Jahren diese Politik weiterführen und Handlungsspielräume schaffen, statt Schuldenberge zu hinterlassen.“ erläutert die Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt.

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